Selbstgespräche – oder der informative Gesprächspartner?
Kennen Sie das? Ohne sich selbst dessen bewusst zu sein, haben Sie ein Problem laut mit sich selbst besprochen.
Manche Menschen führen Selbstgespräche auf eine psychische Erkrankung zurück. Sie bezeichnen den Monolog bei sich selbst oder ihren Mitmenschen als „unnormal“, ja sogar krankhaft. Tatsächlich finden wir bei verschiedenen psychischen Krankheitsbildern auch das Phänomen der Selbstgespräche. Hierbei werden allerdings bestimmte Sätze permanent wiederholt, oder die Person führt Gespräche mit Stimmen, die sie glaubt zu hören.
Teilweise führen Menschen Monologe in der Badewanne oder auf dem „stillen Örtchen“, also überall dort, wo sie überzeugt sind, dass niemand sie hört.
Die Frage, die sich nun stellt: Können wir Selbstgespräche positiv nutzen und wie erreichen wir eine positive Wirkung?
Erfahrungsgemäß verhelfen Selbstgespräche zur Verbesserung der rhetorischen Sicherheit.
1. Vorbereitung eines Bewerbungsgespräches, Rede oder Vortrag
Bereiten Sie sich auf ein Bewerbungsgespräch vor, tragen Sie sich Ihren Lebenslauf und alle wichtigen Punkte wie fachliche und persönliche Kompetenzen laut vor. Zum einen kann sich unser Gehirn Inhalte, die es akustisch wahrnimmt, besser einprägen, zum anderen bemerken Sie vergessene Punkte schneller.
Auch bei Vorträgen oder Reden können wir von großen Rednern einiges lernen. Es ist sehr sinnvoll sich diese laut vorzutragen. Sie erkennen besser, wo Sie kleine Pausen zum besseren Verständnis einbauen können oder bei der Überarbeitung Missverstände ausräumen müssen.
Je öfter Sie beides üben, desto größer wird Ihre Sicherheit.
2.Positive Auswirkungen durch das Gespräch mit dem eigenen „Ich“
Selbstgespräche haben durchaus positive Auswirkungen.
Sie helfen:
- Stress abzubauen
- Aggression zu reduzieren
- die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern
- sich besser zu konzentrieren, da Außengeräusche und Ablenkungen ausgeblendet werden können
- Probleme schneller und besser zu lösen
- zu einem differenzierteren Blick auf Probleme und Situationen.
A. Nehmen Sie sich Zeit, wägen Sie ab und seien Sie vor allem ehrlich zu sich selbst.
Seien Sie ehrlich zu sich selbst, wenn es um Ihre Fähigkeiten geht. Haben Sie einen Fehler gemacht gestehen Sie sich diesen ein und bedenken Sie, was Sie in Zukunft ändern können, damit Ihnen der Fehler nicht mehr passiert. Sprechen Sie Ihre Stärken und Schwächen laut aus, denn, wie schon aufgeführt, merkt sich unser Gehirn alles akustisch Wahr genommene besser. Gilt es wichtige Entscheidungen zu treffen, erstellen viele Menschen eine Pro- und Kontraliste. Diese Punkte zum Für und Wieder laut ausgesprochen können Ihnen helfen, eine Entscheidung zu treffen.
B. Unterlassen Sie negative Aussagen
Z.B.: Dafür bin ich zu blöd! oder Der Tag kann ja nur schlecht ausfallen! (sehr beliebt bei Freitag dem 13.). Negative Worte prägen unsere Gedanken. Unsere Gedanken und somit unsere Einstellungen zu etwas prägen unser Handeln. Am Ende erfüllt sich genau das, was wir in unserem Monolog ausgesprochen haben.
Dies nennt man eine selbsterfüllende Prophezeiung.
Nutzen Sie selbsterfüllende Prophezeiung zu Ihrem Vorteil, indem Sie positive Aussagen machen
C. Keine Pauschalisierungen
Ob in Gedanken oder offen ausgesprochen, negative Pauschalisierungen führen bei uns oder anderen zur Steigerung von Minderwertigkeitskomplexen.
Kinder, die von ihren Eltern ständig hören „Du bist faul“ oder „Daraus wird nichts, du kannst das nicht“ verinnerlichen diese Sätze und werden sie im Gespräch mit sich selbst permanent als Grund eines negativen Ergebnisses anführen. Die Folge daraus: mangelndes Selbstvertrauen bzgl. der eigenen Fähigkeiten. Auch Pauschalisierungen wie „Mit mir will niemand etwas zu tun haben“ führen zu keinem positiven Verhältnis zwischen Ihnen und Ihren Mitmenschen. Eine solche negative Pauschalisierung bewirkt, dass Sie sich gegenüber Ihren Mitmenschen so verhalten, dass kaum einer mit Ihnen Umgang haben möchte.
Wichtig: Pauschalisierungen entsprechen nie der Wahrheit. Erst ihr ständiges Wiederholen lässt sie zur Wahrheit werden.
Sollten Sie wieder einmal bei einem Selbstgespräch von anderen überrascht und belächelt werden, einfach zurücklächeln und erklären: „Ich rede gerne mit mir selbst, da wird mir wenigstens zugehört und nicht widersprochen.“
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