Alarmierende Zahlen - Jeder 7. Arbeitnehmer hat Mobbingerfahrungen!
Sind Sie noch der Meinung, Mobbing könnte für Sie nie ein Thema werden?
Es trifft doch immer nur die anderen? Die Kollegin mit Übergewicht oder der Kollege, der einfach nicht mehr beruflich mithalten kann, den Berufsanfänger, von dem man sich einfach mehr erhofft hat?
Irrtum, Mobbing kann heute jeden treffen. Gleich welchen Bildungsabschluss, ob Frau oder Mann, jung oder alt, mehr oder weniger attraktiv, Anfänger oder langjähriger Mitarbeiter.
Schätzungsweise 1,5 - 2 Millionen Menschen werden jedes Jahr gemobbt. Mobbing ist nicht nur einfach das Ärgern des Kollegen. Laut der Definition des Bundesarbeitsgerichtes spricht man von Mobbing bei systematischen Anfeindungen, dem Schikanieren oder Diskriminieren von Arbeitnehmern untereinander oder durch Vorgesetzte.
Mobbing macht krank und verursacht somit beim Arbeitgeber hohe Kosten. Ein Mobbingfall kostet ein Unternehmen zwischen 30.000 - 50.000 € im Jahr.
Jeder, der gemobbt wird leidet und möchte diesen Zustand so schnell wie möglich beenden. Doch wie?
In Aktion treten!
Die Opferrolle verlassen!
Sie fühlen sich gemobbt – werden Sie aktiv!
A. Passive Aktivität
1.
Um eventuell später vor Gericht die Sachlage besser veranschaulichen zu können, sollten Sie ein Mobbingtagebuch führen. Hier führen Sie jede Mobbingsituation mit Datum, Akteuren, Zeugen und der eigenen Befindlichkeit auf.
2.
Wird Ihr Arbeitspensum kritisiert, dokumentieren Sie akribisch die von Ihnen geleistete tägliche Arbeit, eventuell geänderte Aufgaben.
B. Aktivität im Betrieb
Bevor Sie jedoch den Gang vor ein Gericht antreten nutzen Sie zunächst alle anderen Möglichkeiten zur Klärung der Situation.
1.
Suchen Sie das Vieraugengespräch mit dem Mobber und verbieten Sie sich seine Aktivitäten. Unterlassen Sie Rechtfertigungen. Damit zeigen Sie Selbstbewusstsein und sind dem Mobber gegenüber im Vorteil. Notieren Sie Gespräche mit dem Mobber in ihr Tagebuch
2.
Machen Sie das Mobbing öffentlich. Führen Sie mit Ihrem Vorgesetzten ein Gespräch in dem Sie verbindliche Zusagen und Fristen einfordern. Ein Gesprächsprotokoll mit den vereinbarten Fristen und Zusagen dokumentieren Sie in Ihrem Mobbingtagebuch. Ist Ihr direkter Vorgesetzter mit der Situation überfordert oder gar der Mobber, wenden Sie sich an die nächst höhere Instanz.
3.
Begehen Sie nicht den Fehler, sich von den Kollegen und Kolleginnen zu distanzieren. Nehmen Sie auch weiterhin an betrieblichen Feiern teil. Verschaffen Sie dem Mobber nicht den Vorteil, indem er Sie isoliert.
4.
Körperliche Befindlichkeiten sollten Sie ernst nehmen. Suchen Sie einen Arzt Ihres Vertrauens auf und scheuen Sie sich nicht, sich wenn nötig krankschreiben zu lassen. Keiner Ihrer Kollegen und vor allem der Mobber werden es Ihnen danken, wenn Sie sich mit letzter Kraft an die Arbeit schleppen. Machen Sie auf Grund Ihrer körperlichen Verfassung Fehler, ist dies nur neues Futter für den Mobber. Wichtig auch hier ist die genaue Dokumentation der Erkrankung und deren Ursache für den eventuellen Gang vor Gericht und das Einklagen von Schmerzensgeld, sowie den Wiederruf einer Kündigung.
C. Aktivität im Privatleben
1.
Schaffen Sie sich im privaten Bereich einen körperlichen und geistigen Ausgleich. Ein Hobby oder die Familie lenken Sie von der schwierigen Situation am Arbeitsplatz ab. Somit verringern Sie die physische und psychische Belastung auf Ihren Körper.
2.
Überfordern Sie nicht Ihr privates Umfeld, indem es für Sie nur ein Thema gibt - Ihre berufliche Situation. Auch Ihre Familie und Freunde haben eventuell Probleme oder möchten mit Ihnen Dinge besprechen. Nehmen Sie sich die Zeit und gehen Sie auf deren Bedürfnisse ein. Um mit anderen über Ihre Situation zu sprechen, bietet sich eine Mobbingselbsthilfegruppe an. Hier sind Sie unter Gleichgesinnten, die Ihre Situation verstehen und aus deren Erfahrungen Sie lernen können.
3.
Überdenken Sie Ihre beruflichen Wünsche und Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung. Auch wenn es nicht Ihr vorrangiges Ziel ist, denken Sie über einen Arbeitgeberwechsel nach. Oft ist der Wechsel in ein anderes Unternehmen der Schritt in die richtige Richtung und hat nichts mit Weglaufen zu tun.
D. Juristische Aktivität
Hilft alles nichts, wird Ihnen vielleicht nur der Gang vor ein Gericht bleiben. Ihre Notizen werden Ihnen eine wichtige Stütze bilden.
Vergessen Sie aber nicht – besser ist es, das Problem so zu lösen, dass Sie erst gar nicht vor Gericht gehen müssen.
Eines ist wichtig: Werden Sie gemobbt, suchen Sie sich Menschen ihres Vertrauens.
Diese können Kollegen, Anwälte oder Mitglieder einer Selbsthilfegruppe sein.
Alleine kommen Sie nur schwer aus der verzwickten Situation heraus.
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