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Übertreibung bei der Anonymisierung einer Bewerbung

 

 

Ich stelle Ihnen heute eine besondere Form der Anonymisierung vor.

Diese Anonymisierung betrifft die Stelle, auf die sich beworben wird.

 

Immer wieder erreichen mich Anrufe mit folgendem Wortlaut: "Guten Tag, ich wollte nur wissen, ob die Stelle noch frei ist."

 

Liebe Bewerber/innen, Sie rufen bei einer privaten Arbeitsvermittlung an, nicht bei Hellsehern!

 

In der Regel nehme ich so einen Satz mit Humor und frage höflich nach, welche Stelle sie genau ansprechen, da wir mehrere Stellen ausgeschrieben haben. Nach einigen Hin und Her erfahre ich dann um welche Stelle es sich handelt und kann die gewünschte Auskunft erteilen.

Wenn ich so eine Anfrage aber mehre Male am Tag höre sinkt meine Laune und meine Auskünfte werden immer kürzer.  Außerdem frage ich mich, warum nicht auch die gewünschte Stelle benannt werden kann. Sie würden sich und mir eine menge Zeit ersparen und wir könnten uns vielleicht darüber unterhalten, ob diese Stelle Ihrem Profil und Vorstellungen entspricht.

 

Kommt dann die Bewerbung ins Haus geflattert hört meine Verwunderung nicht auf. Auch hier wird einfach gespart. Besonders bei E-Maibewerbungen.

Häufig erhalte ich nur einen Lebenslauf. Kein Hinweis, auf welche Stelle sich beworben wird.

Dies soll ich wahrscheinlich dem Lebenslauf entnehmen.

 

Also, noch einmal: Bewerbung = Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse falls vorhanden.

 

Ganz ehrlich, bei schriftlichen Bewerbungen, mit Papier und Mappe kann ich es ja noch verstehen, wenn Sie Papier aus kostengründen sparen. Aber welche Unkosten entstehen Ihnen bei einer E-Mailbewerbung mit Anschreiben? Die Abnutzung der Tastatur? Entschuldigen Sie den Ausbruch, aber ich verstehe es einfach nicht mehr. Mir tut es immer wieder sehr leid, wenn ich sehe, dass vielleicht gute Bewerber sich die Möglichkeit  auf Grund fehlende Unterlagen an der weiteren Beteiligung des Bewerbungsverfahren verbauen.

Wie, liebe Bewerber gehen Sie mit Post um, aus der Sie nicht genau entnehmen können, was der Adressat von Ihnen möchte? Landet die nicht auch im Altpapier? Oder löschen Sie die E-Mail nicht gleich, schon aus Angst unliebsame Post erhalten zu haben?

Genauso wird eine Bewerbung behandelt, aus der nicht hervorgeht, für welche Stelle sie gedacht war.

 

Selbst ein sehr kurzes Anschreiben ist immer noch besser als gar keines.

 

Zum Verständnis, die eigentliche E-Mail ist kein Anschreiben. Dieses gehört zu den restlichen Unterlagen in den Anhang.

 

Nachdem ich in den letzten Tagen wieder ein Mal einige dieser "anonymisierten" Bewerbungen erhalten habe, war es mir ein Bedürfnis diesen Blogartikel heute zu schreiben.

Vielleicht liest ja auch der ein oder andere Personalverantwortliche oder Kollege diesen Artikel. Wie gehen Sie mit solchen Bewerbungen um? Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen.

 

Anonymisierte Bewerbungen sind immer wieder ein Thema. Pro und Contra werden von Fachleuten aus dem Arbeitgeberbereich aber auch von Personalexperten ins Feld geführt.

 

Hier möchte ich auf einen interessanten und wie ich finde sehr aussagekräftigen Artikel aus der FAZ

aufmerksam machen.

 

 

 

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