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Was du beim Bewerbungsgespräch über das Arbeitsklima erfahren kannst

 

Jeder möchte einen Arbeitsplatz an dem er sich wohlfühlt. Nur so kann er sein volles Potenzial einbringen.

Es ist von Vorteil, wenn wir uns rechtzeitig einen Eindruck vom Arbeitsklima des angestrebten Unternehmens machen können.

 

Doch wie soll das gehen?

 

Oft kennen wir niemanden, den wir fragen können!

 

Im Folgenden gebe ich dir ein paar Tipps, wie du schon im Bewerbungsgespräch einiges über das Arbeitsklima in einem Unternehmen erfahren kannst.

 

1. Lässt man dich schon gleich im Stich?

 

Wie erlebst du das Unternehmen beim Empfang?

Bekommst du den Weg zu dem Raum, in dem das Gespräch stattfindet, erklärt oder wirst du gar dorthin begleitet?

Hast du das Gefühl, den Mitarbeiter am Empfang zu stören?

 

Wie mit Besuchern umgegangen wird, gehen die Kollegen auch miteinander um. Gibt man sich Mühe, damit sich der Besucher wohl fühlt oder empfindet man ihn als störend weil   durch ihn Arbeitsabläufe unterbrochen werden.

Wie man dich mit deinen Fragen behandelt, so wird man dich eventuell auch in Zukunft bei Fragen behandeln. 

 

 

2. Pünktlichkeit der Gesprächsteilnehmer

 

Bei einem Bewerbungsgespräch solltest nicht nur du, sondern auch dein Gesprächspartner pünktlich sein. Jetzt kannst du beobachten, ob die Gesprächspartner kurz hintereinander kommen oder ob sie abgehetzt aus allen Richtungen wie aufgescheuchte Hühner einflattern.

 

Im zweiten Fall zeigt es, dass die Mitarbeiter aus der Arbeit gerissen wurden!

Bewerbungsgespräche werden oft über einen längeren Zeitraum geplant. Erscheinen die Mitarbeiter eher gehetzt, kannst du davon ausgehen, dass sie so unter Druck sind, dass sie für ein Bewerbungsgespräch mit einem zukünftigen Kollegen kaum Zeit haben. Dies bedeutet, dass Gespräche über einen längeren Zeitraum nicht möglich sind. Hier werden Termine so gesetzt, dass kaum Zeit zum Sortieren bleibt.

 

3. Wie gibt sich der Chef?

 

Interessant ist auch hier zu beobachten wie gibt sich der Chef dir gegenüber und auch gegenüber seinen Mitarbeitern.

Im Bewerbungsgespräch ist ein Chef häufig sehr nett gegenüber dem Bewerber. Er zeigt sich von seiner besten Seite, denn er möchte einen guten Eindruck hinterlassen.

Doch wie verhält er sich zum Beispiel gegenüber der Sekretärin, die die Getränke serviert? Nimmt er sein Getränk ohne Kommentar entgegen oder würdigt er ihre Arbeit durch eine kleine Anerkennung in Form eines kurzen "Danke".

In diesen kleinen Gesten zeigt sich deutlich, wie der Chef zu seinen Mitarbeitern steht und wie er ihre Arbeit würdigt.

 

 

 

4. Redet nur der Chef oder beteiligen sich auch die Gesprächsteilnehmer  am Gespräch?

 

Wie wird das Gespräch geführt?

 

Nehmen mehrere Personen an einem Gespräch teil, erlebt man oft, dass die einzelnen Gesprächspunkte zwischen den Personen aufgeteilt werden, so dass jeder etwas einbringen kann. Auch Fragen werden von der Person beantwortet, in deren Ressort das Thema der Frage fällt.

Führt nur der Chef das Gespräch und alle anderen halten sich diskret zurück, kannst du davon ausgehen, dass auch im normalen Arbeitsbetrieb der Chef alleine das "Sagen hat" und seine Mitarbeiter kein Mitspracherecht haben.

 

5. Welche Fragen werden dir gestellt?

 

Achte genau darauf, welche Fragen dir gestellt werden. Sind es Fragen, die du schon in deinen Bewerbungsunterlagen ausgiebig behandelt hast?

Wenn ja, wurden deine Bewerbungsunterlagen, wenn überhaupt,  nur sehr oberflächlich gelesen. Keiner hat sich die Mühe gemacht, sich auf dieses Gespräch vorzubereiten.  

Der richtige Mitarbeiter kann für ein Unternehmen sehr wertvoll sein. Im Gegenzug entstehen bei der Fehlbesetzung einer Stelle dem Unternehmen hohe Unkosten. Es stellt sich doch die Frage, wie mit Projekten umgegangen wird, die etwas kostengünstiger sind? Wie wird sich zum Beispiel auf ein Meeting vorbereitet? Haben die Mitarbeiter die nötige Zeit sich auf ein Projekt oder Meeting vorzubereiten?

 

6. Hast du genügend Zeit selber Fragen zu stellen?

 

Am Ende eines Bewerbungsgespräches kann der Bewerber die für ihn offen gebliebenen Fragen stellen. Bei manchen Gesprächen erhält der Fragende jedoch den Eindruck, dass seine Fragen eher unerwünscht sind. Sie werden kurz oder nicht direkt beantwortet, so als wolle man sich nicht in die Karten sehen lassen.

Hier kannst du erkennen, wie mit Fragen in diesem Unternehmen umgegangen wird.

Jedem ist klar, dass die Beantwortung dieser Fragen für deine Entscheidung für oder gegen diese Stelle wichtig ist.

Werden deine Fragen nur kurz oder ausweichend beantwortet, zeigt es wenig Interesse den richtigen Mitarbeiter zu erhalten. Entweder wurde schon vor dem Gespräch eine Entscheidung getroffen und man will das Gespräch nur noch über die Bühne bringen oder man hofft am Ende jemanden gefunden zu haben, der die Arbeit macht, und zwar ohne groß Fragen zu stellen.

 

7. Wie gestaltete sich das Ende des Gespräches?

 

Nicht jedes Bewerbungsgespräch gestaltet sich am Ende gleich. Manchmal wird sich schnell verabschiedet und so, wie sie eingeflattert sind, flattern die Gesprächsteilnehmer auch wieder auseinander. Als Bewerber bekommst du vielleicht noch kurz die Hand geschüttelt, Ende.

Bei anderen Bewerbungsgesprächen bedanken sich beide Parteien für das Erscheinen der jeweils anderen. Häufig bekommt der Bewerber auch eine Frist genannt, innerhalb der er mit einer Antwort rechnen kann. Ein solches Gesprächsende zeigt ein Klima der Wertschätzung. Wenn es auf dich nicht gekünstelt wirkt, dann herrscht dieses Klima auch unter den Mitarbeitern.

 

8. Meldet sich das Unternehmen noch einmal bei dir?

   

Heute ist es leider so, dass viele Unternehmen auf eine Bewerbung nicht oder nur sehr spät reagieren. Dies liegt häufig an der Überlastung der Mitarbeiter, sodass eine Bewerbung, meist ungewollt, in Vergessenheit gerät.

Wenn ein Bewerbungsgespräch stattgefunden hat und somit ein potenzielles Interesse  bekundet wurde, sollte ein Antwortschreiben mit der Entscheidung, egal wie sie ausfällt, an den Bewerber geschickt werden.

Erhältst du keine Antwort, kannst du im Unternehmen ruhig telefonisch oder schriftlich nachfragen.

Meist werden keine aussagekräftigen Antwortschreiben verfasst.

Arbeitgeber scheuen sich die Gründe für eine Absage anzugeben, da dies häufig für eine Klage beim Arbeitsgericht genutzt wird und im schlimmsten Fall für das Unternehmen mit hohen Unkosten verbunden ist.

Wenn jedoch gar keine Antwort kommt, ist es dem Unternehmen schlicht egal, ob du deine Zukunft so oder so planen kannst. Auch dies sagt wieder einiges über das Klima in dieser Firma aus.

 

Du siehst, in einem Bewerbungsgespräch kann nicht nur dein zukünftiger Arbeitgeber einiges über dich erfahren, sondern du auch über ihn. Und dies ohne viel zu fragen. Einfach, indem du deine Gesprächspartner und ihren Umgang miteinander beobachtest.

 

 

Zur besseren Lesbarkeit des Artikels habe ich nur in der männlichen Form geschrieben. Dies alles gilt natürlich auch für weiblichen Bewerberinnen und ihre potenziellen Kolleginnen.

 

     


 

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