Tu dir einfach einmal Muße an
Immer wieder hört und liest man von Burn-out, dem Schreckgespenst jedes Arbeitnehmers und natürlich auch Arbeitgebers. Betroffene fallen für lange Zeit aus, für Arbeitgeber entstehen hohe Ausfallkosten.
Doch woran liegt es, dass immer mehr Menschen daran erkranken?
Wer sich folgende Zahlen der Bertelsmannstiftung, die diese bei einer Umfrage ermitteln, anschaut, findet die Erklärung:
25 % der befragten Vollzeitbeschäftigten gaben ein zu hohes Arbeitstempo im Beruf an.
18 % stoßen regelmäßig an ihre Leistungsgrenze.
23 % machen keine Pausen an der Arbeit.
Doch nicht nur an der Arbeit steigt die Belastung. Auch die Freizeit wird durchgeplant. Häufig bleibt vielen Menschen nicht einmal Zeit durchzuatmen. Die Familie soll nicht zu kurz kommen. Sport für die eigene Fitness muss auch sein. Freundschaften wollen gepflegt werden. Abends fällt man dann total müde ins Bett und kann nicht schlafen.
Wen wundert es, wenn dann der große Zusammenbruch kommt und nichts mehr geht.
Muss es denn soweit kommen?
Ich sage: Nein!
Wie kann man dem entgegenwirken?
1. Mach mal Pause
Bei jeder Arbeit stehen dir Pausen zu. Nutze diese. Verlasse ganz bewusst deinen Arbeitsplatz. Versuche für die kurze Zeit, die du hast, abzuschalten. Vielleicht hast du die Möglichkeit, das Gebäude zu verlassen und einen Blick ins Grüne zu werfen.
2. Keine komplette Verplanung der Freizeit
Wer hat dir gesagt, dass du deine ganze Freizeit verplanen musst?
Sport ist gesund, keine Frage. Ich bin auch für Sport und versuche diesen auch regelmäßig umzusetzen. Dies gelingt mir aber nicht immer. Stress mache ich mir deswegen nicht.
Natürlich ist es wichtig, Zeit mit der Familie zu verbringen. Denke jedoch immer daran, krank nutzt du deiner Familie auch nichts. Räumt euch feste Zeiten ein, die ihr miteinander verbringt. Es darf aber auch ruhig Zeiten geben, wo sich jeder alleine beschäftigen kann. Du musst nicht während deiner ganzen Freizeit der Alleinunterhalter deiner Kinder sein.
Jetzt der wichtigste Punkt:
3. Tu dir einfach Muße an
Dies ist wohl der wichtigste Punkt. Was bedeutet es, sich Muße anzutun? Vielleicht fragst du dich, was du jetzt tun musst. Ganz einfach, du musst nichts tun. Anders ausgedrückt: Lass deine Seele baumeln. Nehme dir regelmäßig diese Auszeit zur totalen Entspannung. Vielleicht legst du dich auf deiner Terrasse in den Liegestuhl und betrachtest die Pflanzen in deinem Garten. Oder, wer unbedingt auch eine sportliche Aktivität vorher benötigt, fährt an einen See oder Fluss, setzt sich ans Wasser und genießt die Natur. Ich zum Beispiel gehe dann auf unseren Hausberg und genieße den Blick in die Rhön. Einfach nur den Blick auf die Berge. Je nach Wolkenbildung wirken sie immer wieder anders. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie ganz nahe sind, an anderen Tagen wirken sie weiter entfernt. Doch in diesen Zeiten kann ich meine Seele baumeln lassen.
Gerade wenn ich besonders viel Stress habe, sind diese Zeiten für mich besonders wichtig. Bis ich den Hausberg erklommen habe, ist mein Frust niedergetreten. Genieße ich dann die Aussicht, geht es mir besser und ich komme erholter wieder zurück.
Was wir in der Arbeitszeit tun,
macht uns zu dem, was wir haben.
Was wir in den Mußestunden tun,
macht uns zu dem, was wir sind.
(Unbekannt)