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Freies Reden ist gar nicht so schwer

 

Freies Reden, ob bei einem Vortrag oder in einem Bewerbungsgespräch, treibt vielen Menschen oft den puren Angstschweiß auf die Stirn.

Am liebsten würden sich viele die komplette Rede aufschreiben und einfach nur vorlesen.

Als Zuhörer hat man bald das Problem, gegen den Schlaf ankämpfen zu müssen.

 

Dabei ist es gar nicht so schwer, freie Reden zu halten.

Ein paar kleine Tricks können oft schon über das Lampenfieber hinweghelfen.

 

 

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.

 

Selbst die routiniertesten Redner bereiten sich auf jede Rede explizit vor.

 

Wie kann eine solche Vorbereitung aussehen?

 

Bereite ich mich auf ein Seminar vor, dann gehe ich dieses mehrere Tage vorher Stück für Stück laut durch. Das bedeutet nichts anderes, als dass ich es mir selbst vortrage. Hierbei erkenne ich am Besten, wo für mich Fragen aufkommen, wo mein Redefluss stockt. Wie lange der Vortrag dauert. Du kannst davon ausgehen, Fragen, die dir beim Vortragen für dich selbst kommen, werden auch bei den Zuhörern auftauchen.

Um an der eigenen Mimik und Gestik zu den einzelnen Passagen besser pfeilen zu können, empfehle ich diese vor einem Spiegel vorzutragen.  

 

Kann ich auch ein Bewerbungsgespräch durch Selbstgespräche üben?

 

Zunächst ist es am Besten, sich bei der Vorbereitung zu einem Bewerbungsgespräch in die Position deines zukünftigen Arbeitgebers zu versetzen. Was würdest du gerne noch wissen? Was wäre dir noch wichtig, bevor du eine endgültige Entscheidung treffen könntest? Um die Antworten besser behalten zu können, schreibst du sie dir am Besten in Stichpunkten auf. Stelle dir die Fragen, die in deinem Kopf auftauchen, selbst oder lass sie dir von einer anderen Person stellen. An Hand der Stichpunkte beantwortest du dann die Fragen. Hier macht es wie bei allem die Übung. Hast du alles ein paar Mal wiederholt, benötigst du mit Sicherheit die schriftlichen Stichpunkte nicht mehr. Je unabhängiger du davon wirst, desto flüssiger und sicherer kannst du dann im eigentlichen Bewerbungsgespräch auf Fragen antworten. Du wirst feststellen, dass genau diese oder zumindest sehr ähnliche Fragen im Gespräch auftauchen werden. Interviewgespräche wie Bewerbungsgespräche kannst du am Besten mit einer zweiten Person üben. Dies können Familienmitglieder, Freunde sein.

 

Die Kunst, dass Publikum abzuholen

 

Bei einer guten Rede kommt es aber nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch auf dessen Vermittlung. Gute Redner können dir völlig belanglose Dinge so fesselnd vortragen, dass du wie gebannt lauschst, obwohl dich der Inhalt sonst nicht so fesseln würde.

 

Doch was ist ihr Geheimnis.

 

Gute Redner wissen ihr Publikum abzuholen.

 

Wie machen sie das?

Viele Redner halten sich vor ihrer Rede an einem Platz auf, von dem sie ihr Publikum beobachten können.

Dies kann eine Ecke im Raum sein oder ein Bereich, an dem alle Zuhörer an dir vorbei gehen müssen. Von da aus suchst du dir mehrere Personen aus, die eine positive Ausstrahlung auf dich haben. Zu Beginn deiner Rede suchst du zunächst Blickkontakt mit den Personen, die eine positive Wirkung auf dich haben. Dies gibt dir die nötige Ruhe und verringert das Lampenfieber. Hast du die nötige Sicherheit, lass deinen Blick immer wieder über die ganze Gruppe schweifen. Zum Einen fühlt sich dadurch keiner deiner Zuhörer ausgeschlossen, zum Anderen wirkst du, als Redner, kompetenter.  

 

Diese Methode kannst du manchmal auch in einem Bewerbungsgespräch benutzen. Ich kann mich an ein Bewerbungsgespräch von mir erinnern, bei dem dies wunderbar geklappt hat. Ich war einige Minuten vor Beginn schon bei dem Raum und musste vor der Tür im Flur warten. Ich wurde erst in den Raum gerufen, nachdem alle am Bewerbungsgespräch von Arbeitgeberseite beteiligten Personen den Raum betreten hatten. So konnte ich mir jede Person einzeln ansehen. Natürlich nahm ich zu Beginn des Gespräches Blickkontakt mit den Personen auf, die mich schon auf dem Flur freundlich angesehen hatten. Dadurch verringerte sich mein Lampenfieber und ich konnte auch so manchem kritischen Blick standhalten.

 

 

Richtiges Atmen nimmt die Spannung

 

Merkst du, dass auch der freundlichste Blick nichts hilft und der Knoten im Magen immer dicker wird, kann die richtige Atmung helfen.

Atme  einmal langsam und tief ein, halte kurz die Luft an und atme dann wieder langsam aus. Wenn du dies mehrmals wiederholst, merkst du bald, dass sich der Knoten langsam löst. Eine tiefe Atmung baut Stress ab. Bitte atme nicht schnell und flach, dies kann leicht zum Hyperventilieren führen.

 

Wenn du so vorbereitest in ein Gespräch oder Vortrag gehst, hast du zumindest gute Voraussetzungen für einen Erfolg geschaffen.

 

"Reden lernt man nur durch reden."

 

(Marcus Tullius Cicero)

 

 


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