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Ich war doch gut - oder warum es mit dem neuen Job nicht geklappt hat

 

Das war ein total gutes Bewerbungsgespräch. Dieses Mal bekomme ich die Stelle bestimmt!

Doch dann, wieder eine Absage. Woran hat es gelegen?

 

Ging es dir auch schon so? Du hattest ein sehr gutes Gefühl. Deine Gesprächspartner waren nett. Du hast alle Fragen beantworten können und nach deiner Meinung hättest du auch gut ins Unternehmen gepasst.

Doch nach ein paar Tagen bekommst du eine Absage.

 

Was ist falsch gelaufen?

 

Hier zehn Gründe, warum sich das Unternehmen für einen anderen Bewerber entschieden hat:

 

1. Für die Gesprächspartner hast du nicht ins Unternehmen gepasst.

Dies kann verschiedene Gründe haben.

Vielleicht haben deine persönlichen Fähigkeiten nicht den Vorstellungen deiner Gesprächspartner entsprochen.

Deine Kenntnisse haben nicht ausgereicht.

 

2. Du hast dich nicht ausreichend über das Unternehmen informiert.

Durch deine Fragen fiel deinen Gesprächspartnern auf, dass du dich kaum oder gar nicht über das Unternehmen informiert hast. Deine Fragen wären durch einen Blick auf die Homepage des Unternehmens schon beantwortet worden.

Personalbeauftragten ist es wichtig, dass sich der Bewerber nicht nur über den angestrebten Beruf, sondern auch über das Unternehmen informiert.

 

3. Du hast dich Mitarbeitern des Unternehmens gegenüber unpassend verhalten.

Die Verantwortlichen hatten sich bei den verschiedenen Bewerbern mit ähnlichen Qualifikationen noch nicht für einen bestimmten entschieden. Zufällig wird in der Kantine über die an diesem Tag abgelaufenen Bewerbungsgespräche gesprochen.

Du hast dich zwar gegenüber deinen Gesprächspartnern vorbildlich verhalten und dein bestes Benehmen an den Tag gelegt. Der Pförtner, der dir deiner Meinung nach nicht schnell genug die Tür öffnete und dich dann noch mit dem Namensschild aufgehalten hat, wurde jedoch von dir nur mit einem unfreundlichen Gruß und einem bösen Blick bedacht. Genau dies erzählt er in der Kantine.

Schon ist dein guter Ruf ruiniert und die gewünschte Stelle rückt in weite Ferne.

Sei zu allen, die dir im Unternehmen begegnen gleich freundlich, du weißt nie welche Position sie haben und wieviel Gewicht ihre Meinung hat.

 

4. Unsaubere Kleidung

Du hattest deine Kleidung, die du dir extra für Bewerbungen zugelegt hast, nach deinem letzten Gespräch einfach wieder in den Schrank gehängt. Auch dieses Mal hast du sie dir nicht genau angesehen und somit fielen dir natürlich auch die Flecken am Hosenbein nicht auf.

Der Personalverantwortliche, der darauf geschult ist, selbst Kleinigkeiten zu beachten, hat die Flecken bei deinem Verlassen des Raumes entdeckt.

Selbst wenn er dich nicht sofort als schlampig abstempelt, stößt es ihm negativ auf. Im Zweifel wird er sich für einen anderen Bewerber entscheiden.

 

5. Falsche Fragen zur falschen Zeit.

Es interessiert jeden, der eine neue Stelle antritt, wieviel er wann verdient. Vermeide es, die Frage nach Lohn und Arbeitszeit gleich zu Beginn eines Gespräches zu stellen. Es ist besser, wenn du dein Gegenüber erst von deinen Fähigkeiten überzeugen kannst. Dann laufen die Verhandlungen über deinen Lohn auch wesentlich leichter.

 

6. Pünktlichkeit ist nicht jedem gegeben.

Du hast dich wie immer an das berühmte akademische Viertel gehalten. Du warst für deine Verhältnisse also pünktlich. Nicht aber für deine Gesprächspartner. Bei einem Bewerbungsgespräch ist es besser einige Minuten vor Termin zu erscheinen. Perfektes Timing ist das Erscheinen auf den Punkt bzw. auf den Glockenschlag. Dies klappt aber nicht immer. Sei also immer ein bisschen vor dem vereinbarten Termin da.

 

7. Du hast dich über deinen alten Arbeitgeber beschwert.

Der Personalchef zeigte so viel Verständnis, also warum nicht mal erzählen, wie es wirklich bei dem alten Chef war. Vorsicht, dies kommt bei keinem Arbeitgeber gut an. Egal welches Ekel der alte Chef war und wie unwohl du dich an diesem Arbeitsplatz gefühlt hast, diese Geschichte hat nichts in einem Bewerbungsgespräch verloren. Du musst deinen alten Chef nicht über Gebühr loben, wenn es nichts zum Loben gibt, aber das Negative solltest du für dich behalten. Gebe möglichst neutrale Auskünfte über deinen alten Arbeitsplatz und überlege dir gut, was du auf die Frage, warum du deinen Arbeitsplatz wechseln möchtest, antwortest.

 

8. Du möchtest deinem neuen Arbeitgeber gleich zeigen, dass du dir nichts gefallen lässt.

Du lässt gleich zu Beginn des Gespräches, deiner Meinung nach gekonnt einfließen, dass du einen guten Anwalt auf dem Fachgebiet Arbeitsrecht kennst oder Mitglied in der Gewerkschaft bist. Natürlich ist es dein gutes Recht dies deinem potenziellen Arbeitgeber mitzuteilen. Nur überlege dir, warum du dies für nötig erachtetest? Eine solche Äußerung kommt schon fast einer Drohung gleich - denn nun muss dein Gegenüber davon ausgehen, dass du den Anwalt bzw. die Gewerkschaft gegen ihn einsetzen könntest. Dies lassen sich die wenigsten Personalchefs gefallen.   

Du kannst davon ausgehen, dass nach diesem Einwurf das Gespräch für dich gelaufen ist. 

 

9. Du konntest dich nicht gut verkaufen oder hast zu dick aufgetragen.

Schon immer hast du deine Fähigkeiten unter den Scheffel gestellt. Obwohl du zum Beispiel fließend Englisch sprichst und dein Französisch auch nicht gerade schlecht ist, gibst du in der Bewerbung und im Gespräch an, dass deine Englischkenntnisse gerade mal Schulkenntnissen entsprechen und du über Grundkenntnisse im Französischen verfügst. Das bedeutet, du verkaufst dich unter Wert. Steh zu deinen Fähigkeiten und stapel nicht zu tief.

So wie der eine zu tief stapelt, trägt der andere zu dick auf. Peinlich wird es dann, wenn deine Fähigkeiten im Bewerbungsgespräch überprüft werden. Da wechselt dein Gesprächspartner plötzlich in eine andere Sprache und du kannst nicht sofort antworten. Man setzt dich an eine Maschine und du darfst zeigen, was du kannst. Jetzt zeigt sich, ob du wirklich so gut bist, wie du angegeben hast.

Bist du es nicht, kannst du dich von deiner angestrebten Stelle verabschieden.

 

10. Der Bauch des Personalchefs.

Viele Personalchefs entscheiden aus dem Bauch heraus. Dies tun sie vor allem dann, wenn sie zwei gleich geeignete Bewerber haben. Und wenn der Bauch nicht zustimmt, kann der Bewerber noch so geeignet sein - er wird die Stelle nicht bekommen.

Denn gegen das Bauchgefühl kannst du nichts unternehmen.

 

Du siehst, du kannst vieles tun, um zu einer gelingenden Bewerbung beizutragen.

Lass dich aber nicht entmutigen, wenn trotz aller guten Vorbereitungen die neue Stelle auf sich warten lässt. Bleibe dran und bewerbe dich weiter.



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