Karrierekiller Internet
Wenn ich mich heute in den sozialen Netzwerken bewege stelle ich mir immer wieder die Frage: Was muss noch passieren, dass bestimmte Bilder einfach nicht mehr auftauchen?
Ich spreche hier nicht von schönen Landschaftsaufnahmen sondern von sehr persönlichen Bildern. Gerade jetzt wieder in der „Fünften Jahreszeit“ tauchen genau diese Bilder in Massen auf. Klar ist es schön, den Freunden zu zeigen, wo man gerade so richtig feiert und was man sich so alles gönnt. Vielleicht stellt man auch das Bild einer Person ins Netz, die man nicht gerade zu den "Top Ten" zählt. Der Klassenstreber, der es so richtig krachen lässt, oder der Liebling des Chefs, der schon einige Gläser weiter auf dem Tisch tanzt. Viele denken vielleicht, dies sei ja nicht so schlimm, und die Bilder können nach einiger Zeit wieder entfernen werden.
Doch hier beginnt der Denkfehler. Klar können Bilder wieder aus dem Netz genommen werden. Aber vielleicht hat eine andere Person schon längst eine Kopie angefertigt. Wird das Bild von der einen Person aus dem Netz genommen stellt eine andere es wieder hinein. Wie heißt es ja so schön: „Das Internet vergisst nichts. Also vergisst es auch nicht, dass Frau X oder Herr Y Fasching sich so richtig gehen ließen, oder der Klassenkammerad mit der Klassenkammeradin auf der letzten Fete betrunken in der Ecke lagen. Bilder, die diesen Personen einfach nur peinlich sind. Doch nicht nur das, Sie sind auch echte Karrierekiller. Da nützen die besten Zeugnisse nichts. Da können die persönlichen Fähigkeiten noch so topp sein, spätesten auf der Zielgerade bremsen solche Fotos jeden Bewerber aus. Ohne sie wäre man sicher zum Bewerbungsgespräch eingeladen worden. Leider hat jedoch der Personalbeauftragte nichts Besseres zu tun gehabt, als einfach mal in den sozialen Netzwerken nach der Person zu suchen.
Und wie sagte ein Personalbeauftragter vor kurzem in einem Gespräch zu mir: „Wir finden sie. Manche werden dann halt nicht eingeladen.“
Wer möchte schon eine Mitarbeiterin oder Auszubildende die sich so im Internet zeigt.
Doch wie kann man sich vor solchen Bildern schützen?
Dies alles ist sehr arbeitsaufwendig, besonders da man nie weiß, ob man der Hydra jetzt auch alle Köpfe abgeschlagen hat, oder ob da nicht gleich wieder welche nachwachsen.
Am Besten ist es einfach keine kompromittierenden Bilder ins Internet zu stellen, sondern falls erforderlich per E-Mail an die Freunde und Bekannte zu schicken, die sie auch wirklich sehen sollen. Natürlich nur dann wenn man sich auf diese verlassen kann.
Denn aus einem kleinen Scherz kann schnell zerstörerischer Ernst werden. Schon ist eine Karriere für immer beendet, und die Person weiß noch nicht einmal warum.