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Wo sollen Sie herkommen?

 

Werden heute Arbeitgeber gefragt, was Sie von einem Bewerber erwarten, dann erhält man häufig zur Antworten: Interesse an der Firma, gute informelle Vorbereitung, kreative und visionäre Ideen.

 

Diese Aussage ist durchaus nachzuvollziehen. Wer wünscht sich nicht umgeben von Menschen mit tollen Ideen und voller Schwung zur Gestaltung der Zukunft.

 

Doch wo sollen sie herkommen?

 

Jetzt die Überraschung, wir haben diese Menschen. Sie sind zwar noch klein, aber mit der richtigen Förderung könnten daraus genau die Mitarbeiter werden, die Unternehmen benötigen um auch in der Zukunft zu bestehen. Ich spreche hier von unseren Kindern. Laut einem in den USA von den Kreativforschern George Land und Beth Jarman für die NASA durchgeführten Test erreichten es bei 1600 Kindern 98 Prozent  in die Kategorie hochgradig kreativ. Eine  Quote, die bei jedem Unternehmen wahre Freudensprünge hervorrufen würde.  Keine Angst, keiner muss springen. 5 Jahre später erreichten bei der Testung derselben Kinder nur noch 30 Prozent die Kategorie „hochgradig kreativ“ und weitere 5 Jahre später waren es nur noch 12 Prozent. Jetzt die totale Ernüchterung, bei 280 000 Erwachsene über 25 waren nur noch 2 Prozent „hochgradig kreativ“.*

 

Was war passiert?

 

Ganz einfach, die Kinder waren in die Schule gegangen. Sie hatten die Schule durchlaufen, den vorgegebenen Stoff gelernt und dabei genau das verlernt, was heute im Berufsleben so wichtig ist. Es gibt kaum ein Buch zu diesem Thema, dass nicht auch mit Beispielen  aufwarten kann, wo Schülern jegliche Kreativität genommen wird. Einfach nur, weil es nicht im Lehrplan steht, oder weil ein Lehrer sich vielleicht eingestehen müsste diesem Schüler nicht gerecht worden zu sein. Ich möchte jetzt hier nicht über alle Lehrer herfallen, auch sie sind oft Opfer eines Systems, dass einer dringenden Überholung bedarf. Dabei steht nicht die Frage ob G8 oder G9 im Raum, sondern eine totale Umstrukturierung des Lehrplans und damit auch des Lehrangebotes.   

In unseren Schulen wird fabrikmäßig gelernt. Einer gibt die Anweisungen (das Wissen wird von Lehrer vorgegeben) die Klasse hat diesen zu folgen und das Wissen am besten ohne eigenes Denken zu schlucken. Wie soll da zum Beispiel Kreativität entstehen. Ich kann mich noch sehr gut an meinen Kunstunterricht erinnern, wo uns der Lehrer genau vorgab wie ein Bild nach seiner Vorstellung auszusehen hat. Kreativität und Phantasie waren hier nicht gefragt.

Doch dies ist nur ein Beispiel von vielen. Ich könnte wahrscheinlich noch Seiten füllen und käme nicht zum Ende.

Jeder, der zur Schule gegangen ist, kennt auch die ein oder andere peinliche Anekdote wo er oder sie sich plötzlich im Mittelpunkt der Klasse fand, nur weil er oder sie etwas anders machen wollte als der Rest. Oder wer hat nicht eine Rechenaufgabe anders gerechnet und kam zum richtigen Ergebnis. Trotzdem war die Aufgabe falsch, weil nur ein Rechenweg angewandt werden durfte. Da half auch keine Diskussion.

So lange dies passiert, und unsere Kinder dadurch jede Möglichkeit von Kreativität und Quer- denken genommen bekommen, werden Arbeitgeber es sehr schwer haben die Mitarbeiter zu bekommen, die sie zur Gestaltung der Zukunft brauchen.    

  

* Zahlen und Test stammen aus „Hört auf zu arbeiten! Eine Anstiftung das zu tun, was wirklich zählt“ von Anja Förster & Peter Kreuz


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